Die FDP nominiert Carina Brüngger für den Zuger Regierungsrat

Carina Brüngger wurde am Sonntagnachmittag im Burgbachkeller in Zug von der FDP-Kantonalpartei einstimmig als Kandidatin für die Regierungsrats-Ersatzwahl vom 15. Juni nominiert. „Das ist eine grosse Ehre für mich und auch ein Vertrauensbeweis meiner Partei“, sagte die Steinhauserin kurz darauf. Zwar sei sie als einzige vorgeschlagen worden, es habe im Vorfeld aber einen mehrstufigen Auswahlprozess gegeben. „Nach Vorgesprächen mit mehreren sehr gut geeigneten Interessenten stellte sich rasch heraus, dass Carina Brüngger sowohl optimal für die Rolle qualifiziert ist als auch die besten Wahlchancen mitbringt“, heisst es dazu in der Medienmitteilung der Parteileitung.

Brüngger war zwölf Jahre Finanzvorsteherin der Gemeinde Steinhausen. Gegenwärtig vertritt sie die FDP im Kantonsrat. Sie bringt also viel Erfahrung mit. „Ich kenne die politischen Prozesse auf allen Ebenen sehr gut – auch, was es heisst, Verantwortung zu übernehmen“, sagt sie. Als Geschäftsführerin der Spitex Kanton Zug habe sie zudem Führungserfahrung in einem hochkomplexen Umfeld.

Geeignet für die Gesundheitsdirektion

Das sind eigentlich ideale Voraussetzungen für die Gesundheitsdirektion, die durch das Bundesratsamt von Martin Pfister frei geworden ist und mutmasslich an den neuen Regierungsrat, die neue Regierungsrätin geht. „Ich kandidiere für ein Regierungsamt, nicht für eine bestimmte Direktion“, entgegnet Brüngger. „Aber es ist kein Geheimnis, dass ich mich in der Gesundheitsdirektion besonders gut einbringen könnte“, ergänzt sie.

Sie engagiere sich seit Jahren im Gesundheitswesen, als Geschäftsführerin oder als Präsidentin verschiedener Organisationen und als Mitglied der nationalen Verhandlungsdelegation mit den Krankenkassen. „Die grossen Herausforderungen in diesem Bereich, etwa der demografische Wandel, EFAS oder die Altersstrategie, kenne ich nicht nur aus der Theorie.“

Die FDP-Politikerin mit Jahrgang 1965 wohnt in Steinhausen, sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Neben ihr stellen sich Andreas Lustenberger (ALG/Baar), Tabea Estermann (GLP/Zug), Andy Villiger (parteilos/Risch) sowie Andreas Hausheer (Mitte/Steinhausen) zur Verfügung. Die SVP verzichtet auf eine Kandidatur. Mit Carina Brüngger würde die FDP im Regierungsrat drei Sitze besetzen – neben Florian Weber (Baudirektor) und Andreas Hostettler (Direktor des Innern). Die Partei besetzt im Kantonsrat 18 Sitze, gleich viele wie die SVP und einen weniger als die Mitte. Wäre sie damit nicht übervertreten? „Diese Frage stellt sich bei einem Exekutivamt nicht unbedingt“, entgegnet Carina Brüngger. „Entscheidend sind nicht Parteizugehörigkeiten oder Quoten, sondern die Kompetenz, ein anspruchsvolles Regierungsamt auszufüllen und eine Politik zu machen für alle Zugerinnen und Zuger.“ Die FDP habe in den letzten Jahren gezeigt, dass sie Verantwortung übernimmt und liefert. „Ich möchte daran anknüpfen.“

Sie positioniert sich „klar liberal“

Ihr sei es wichtig, die hohe Lebensqualität im Kanton Zug langfristig zu sichern, durch „exzellente Rahmenbedingungen für Wirtschaft, Bildung und Gesundheit“. Als klar liberale Politikerin wolle sie dazu beitragen, dass das erhalten und mutig weiterentwickelt werde. „Politiker müssen vorausschauen und auch unbequeme Fragen ansprechen und Lösungen erarbeiten.“

Es ist nicht die erste Bestrebung Brünggers für einen Sitz im Zuger Regierungsrat. Bereits 2018 hat sie ihr Interesse angemeldet, wurde aber nicht nominiert. „Ich habe seither viel dazugelernt, in der Legislative, aber auch fachlich und strategisch“, sagt die Politikerin. Heute könne sie auf zwölf Jahre Exekutiv- und zweieinhalb Jahre Legislativerfahrung zurückgreifen. „Ich bin jetzt bereit – politisch, fachlich und persönlich.“